Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland

Das correctiv Recherchezentrum hat aktuell umfangreiche Beiträge zu Schwangerschafts- abbrüchen in Deutschland veröffentlicht, die die Versorgungslage in Deutschland und die Erfahrungen betroffener Frauen in Deutschland beleuchten.

Hindernisse bei Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland

Über 1500 Betroffene haben correctiv in einer Umfrage und persönlichen Gesprächen von ihrem Abbruch berichtet. Dabei haben sie ihre Erlebnisse zu schlechter medizinischer Versorgung, Erniedrigung, bürokratischen Hürden, fehlenden Informationen, langen Wartezeiten und weiten Entfernungen geschildet. Dabei werden die verschiedenen Missstände auf dem Weg zum Abbruch deutlich:

https://correctiv.org/top-stories/2022/03/03/hindernisse-bei-abtreibungen-in-deutschland-schwangerschaftsabbruch/

Zur Versorgungslage in öffentlichen Krankenhäusern

Die Versorgungslage mit Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, ist in Deutschland leider mangelhaft, wie die Recherche von correctiv ergeben hat. In ihrer Datenbank können Krankenhäuser gefunden werden, die Abbrüche durchführen. Nur rund 60 Prozent aller öffentlichen Krankenhäuser mit Gynäkologie gaben an, Abbrüche vorzunehmen. Zudem entscheidet jede Klinik für sich, wann ein solcher legitim ist und wann nicht:

https://correctiv.org/aktuelles/gesundheit/2022/03/03/keine-abtreibungen-in-vielen-oeffentlichen-kliniken/

Erfahrungsbericht eines Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland

In diesem Fallbericht aus einer Klinik in Chemnitz schildert eine Betroffene ihre dramatischen Erlebnisse vor und während ihres Abbruchs. Sie berichtet von Demütigungen, Machtmissbrauch, Schmerzen und fehlender Aufklärung:

https://correctiv.org/aktuelles/gesundheit/2022/03/03/schwangerschaftsabbruch-in-chemnitz-trauma-nach-behandlung-abtreibung


Frauentagsveranstaltung zu rechtlichen Rahmenbedingungen und zur Versorgungslage in Sachsen.

Wie die Umstände für Menschen in Schwangerschaftskonfliktsituationen konkret in Sachsen aussehen, möchte ich mit Akteur*innen aus Sachsen besprechen. Mit meinen Gästen möchte ich über die Versorgungslage in Sachsen, die Situation der Betroffenen und den Stand bei der Schwangerschaftskonfliktberatung sprechen. Was braucht es, damit alle Menschen ortsnah eine adäquate medizinische Versorgung erhalten können? Wie muss sich dafür auch die medizinische Ausbildung ändern? Unter anderem diese Fragen möchte ich diskutieren mit:

  • Pino Olbrich, Mitarbeiterin der ev. Beratungsstelle in den Bereichen Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Ehe- und Lebensberatung
  • Marlene Hausmann, Assistenzärztin Innere Medizin
  • Miriam W., Medizinstudentin im Praktischen Jahr in der Gynäkologie

Eine langjährige Forderung von Feminist*innen wird wohl bald erfüllt. Die neue Bundesregierung der Ampel hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, das sogenannte „Werbeverbot“ (Strafgesetzbuch § 219a) abzuschaffen. Damit erhalten Ärzt*innen zukünftig die Möglichkeit über das Angebot und die medizinischen Details zu informieren. Aber ist es mit dieser Gesetzesänderung getan? Ich denke nicht. Denn Schwangerschaftsabbrüche sind zwar unter bestimmten Bedingungen straffrei, aber trotzdem weiter rechtswidrig (§218).

Die Veranstaltung findet als Webinar statt. Zur Teilnahme findet ihr hier die Einwahldaten:

https://us02web.zoom.us/j/88514109636?pwd=czh4OFU1S0Q5Vk8yaCt4UFZDRy9UQT09
Schnelleinwahl mobil:+49 69 3807 9883
Webinar-ID: 885 1410 9636
Kenncode: 588396