In den vergangenen zwei Wochen vom 09. bis zum 20. Mai hat Celine in meinem Regionalbüro in Dresden ein Schüler*innen-Praktikum absolviert. Mit diesen Praktika möchten wir Schüler*innen die Möglichkeit geben, den politischen Alltag einer Landtagsabgeordneten genauer kennenzulernen. Für ihr Interesse und ihre Unterstützung im Team möchte ich Celine noch einmal herzlich danken.

Hier findet ihr einen Bericht ihrer Zeit Wochen bei uns:

Praktikumsbericht

Hallo miteinander!

Ich bin Celine, 16 Jahre alt, besuche ein Gymnasium in Dresden und habe in den vergangenen zwei Wochen ein Praktikum bei Lucie im Regionalbüro in Dresden gemacht.

Da ich mich schon immer sehr für Politik und die Geschehnisse dahinter interessiere, habe ich auf der Landtagsseite recherchiert und dabei Lucie entdeckt. Ich war direkt sehr begeistert von ihren Themen, da Queerpolitik und Gleichberechtigung auch für mich Herzensangelegenheiten sind und habe mich deshalb für ein Praktikum hier beworben.

Als ich im Montag hier angekommen bin, wurde ich ganz herzlich von Georg, dem Büroleiter, empfangen. Zuerst haben wir meinen Praktikumsplan durchgesprochen und alle Fragen, die ich hatte, geklärt. Danach ging es an die Arbeit und ich habe erst einmal ein bisschen über die Fraktion und Lucie recherchiert und überlegt, was ich gerne von ihr wissen wollen würde. Nach der Mittagspause habe ich mich dann mit ihrem Newsletter beschäftigt und dafür einige kurze Texte geschrieben. Danach war der erste Tag auch schon vorbei.

Dienstag war es dann schon sehr viel spannender. Nachdem Georg und ich kurz den Plan für den Tag durchgegangen sind, haben wir uns auf den Weg in den Landtag gemacht. Nach einer kurzen Führung haben wir uns mit Lucie zum Mittagessen getroffen, wo ich sie dann ausquetschen konnte. Sie hat mir viele interessante Informationen zum Leben als Abgeordnete erzählt und mir auch das restliche Team, wie z.B. die Pressestelle oder einige Mitglieder der parlamentarischen Beratung, vorgestellt. Nachdem ich mir ein bisschen die Zeit vertrieben habe, durfte ich mit in die Fraktionssitzung, bei der ich noch einige andere Abgeordnete kennenlernen durfte und einen Einblick bekommen habe. Da wir ziemlich zügig mit dieser durch waren, konnte ich mich dann auf den Weg nach Hause machen.

Am Mittwoch war dann wieder Büroarbeit angesagt. Der komplette Tag war dem Selbstbestimmungsgesetzes gewidmet. Am Vormittag habe ich mich mit dem Ablaufplan zur geplanten Veranstaltung zum Thema auseinandergesetzt und diesen zusammen mit Georg erarbeitet. Nachmittags habe ich mich dann noch einmal genauer mit dem Gesetz und auch der Abschaffung des Transsexuellen-Gesetzes beschäftigt und dazu etwas für Lucie erarbeitet.

Am vierten Tag konnte ich erst einmal Zuhause bleiben und online bei der Dienstberatung teilnehmen. Dort haben wir die ganzen anstehenden Termine durchgesprochen und Genaueres geklärt. Richtig los ging es dann am Nachmittag, als Lucie und ich uns zusammen auf den Weg zur Eröffnung ihrer Ausstellung „Solche Leute gibt‘s hier nicht?!“, zum Thema queeres Leben im ländlichen Sachsen, gemacht haben. Im grünen Laden habe ich dann Jens, den dortigen Büroleiter, und die andere Praktikantin kennengelernt. Zusammen mit Lucie sind wir noch einmal den ganzen Plan für den Abend durchgegangen und haben uns noch ein paar Fragen überlegt. Ab 18 Uhr wurde es zunehmend voller bevor es dann gegen 18:30 Uhr los ging. Hauptbestandteil war ein Gespräch mit Paul Schneider und Jonas Löschau. Paul ist Schulsozialarbeiter in einem Gymnasium in Wilthen und Mitglied beim Valtenbergwichtel e.V. Jonas ist Mitglied im Stadt- und Kreisrat in Bautzen und genauso bei der Grünen Jugend dort. Sie haben sich dann zusammen über das Thema unterhalten und anschließend ging es in eine offene, entspannte Runde mit etwas zu trinken und zu knabbern. Gegen halb neun haben Lucie und ich uns nach einem erfolgreichen Abend auf den Weg zum Zug nach Hause gemacht.

Freitag ging es ans Aufräumen im Regionalbüro. Der Tisch mit Flyern wurde ausgemistet und neu sortiert, es wurde gekehrt und gewischt, abgewaschen und auch der Müll wurde raus gebracht. Außerdem habe ich angefangen, den Bericht hier zu schreiben und die vergangenen Tage zu rekapitulieren. Danach ging es ins wohlverdiente Wochenende.

Zum Start der neuen Woche ging es direkt in den Landtag. Dort habe ich mich mit Julius und Lucie getroffen und anschließend an einem Arbeitskreis-Meeting teilgenommen. Dort wurden aktuelle Geschehnisse, Veranstaltungen und Kommendes besprochen. Danach ging es für mich zurück ins Büro, wo ich mich mit dem Steckbrief über mein Praktikum beschäftigt habe und ein Brainstorming zu Lucies anstehenden Besuch im Kinder- und Jugendhaus in Gorbitz gemacht habe.

Dienstag sind wir viel umher gefahren. Zum Mittag sind wir zur Grünen Ecke, dem Regional- und Bürgerbüro in der Neustadt, gefahren. Dieses Büro teilen sich Valentin Lippmann (Landtagsabgeordneter) und Merle Spellerberg (Bundestagsabgeordnete). Dort habe ich Nadja und Florian kennengelernt. Nadja ist Valentins Mitarbeiterin und Florian ist ein Teil von Merles Team. Es war cool, einen Einblick in ein anderes Büro zu bekommen, zumal die grüne Ecke sehr viel größer ist, was auch daran liegt, dass es teilweise einer Bundestagsabgeordneten gehört und andere Aufgaben hat.
Nach dem Essen sind wir dann in die Geschäftsstelle des Kreisverbands gefahren. Dort haben mir Claudia und Annette, Geschäftsführerin und Assistentin, von ihren Aufgaben erzählt. Gerade zur jetzigen Wahlkampfzeit hat vor allem Claudia ordentlich zu tun und fokussiert sich darauf. Sie muss gucken, dass Termine geplant werden, Treffen organisiert werden und das alles intakt ist. Dort wird auch das ganze Material gelagert. Von Plakaten, zu Armbändern und Stiften findet man dort alles im typischen grünen Stil. Deshalb herrscht dort auch großer Betrieb.
Gleich nebenan liegt die Landesgeschäftsstelle. Das ist praktisch die Schnittstelle zwischen Landesregierung und den Kreisverbänden. Sie müssen alles koordinieren und gleichzeitig alle plötzlich kommenden Probleme managen.

Mittwoch ging es für einige Stunden in den Landtag. Dort gab es im Ausschuss für Verfassung und Recht, Demokratie, Europa und Gleichstellung eine Anhörung zum Vorschlag für eine Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt. Die Sachkundigen hatten sehr viel Spannendes und gleichzeitig Schockierendes zur erzählen. Meiner Meinung nach, hat man ihnen die Verzweiflung nach einer Lösung bzw. Änderung sehr gut angehört und -gesehen. Insbesondere bei diesem Thema muss dringend etwas passieren. Nach einer sehr leckeren Mittagspause ging es dann in die nichtöffentliche Sitzung über, an der Junia, Lucies Praktikantin in Bautzen, und ich auch teilnehmen durften. Dabei ging es unter anderem um den 21. Halbjahresbericht zu wesentlichen Entwicklungen der sächsischen Europapolitik. Des Weiteren hat die Staatsministerin von einigen Geschehnissen berichtet, genauso wie der EU-Referent des Sächsischen Landtags.

Am Donnerstag habe ich das Konzept zum Klimaschutz ausgearbeitet und mich sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Passend dazu habe ich mir die neuste Folge von Lucies Podcast angehört, in der es genau um das Thema geht. Zum Abschluss ging es weiter mit dem Bericht.

An meinem leider letzten Tag habe ich den Vormittag der Gleichstellungspolitik gewidmet und mich auch damit intensiv auseinander gesetzt und ein Konzept erstellt. Nach der Mittagspause wurde mein Bericht finalisiert und nach einem Rückblick und einer Auswertung meines Praktikums ging es dann für mich endgültig nach Hause. Ich bin wirklich sehr froh, diesen Praktikumsplatz gewählt zu haben. Es gab jeden Tag neues Interessantes zu lernen und zu entdecken. Ich kann allen, die sich für Politik interessieren, dieses Praktikum nur empfehlen.