#BlackLivesMatter

Auch bei uns in Sachsen finden viel zu viele rassistische Vorfälle statt. Laut den aktuellen Zahlen des Antidiskriminierungsbüros Sachsens wenden sich die meisten Menschen aufgrund rassistischer Diskriminierungen an die Beratungsbüros. Leider muss man hier von einem großen Dunkelfeld ausgehen, da viele Diskriminierungserfahrungen nicht weiter verfolgt oder angezeigt werden.

Vor der Sommerpause habe ich zusammen mit Petra Cagalji Sedji, unserer migrations- und integrationspolitischen Sprecherin, Akteur*innen in Sachsen getroffen, die im Bereich Antidiskriminierung, Antirassismus, Selbstempowerment und Migration arbeiten. Wir wollten die Arbeit und das Engagement der Menschen in Sachsen kennenlernen und uns über ihre Forderungen an die Politik austauschen.

Wir bedanken uns für die spannenden Gespräche und werden nach dem Sommer weitermachen mit den zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zu sprechen.

Station 1:
Verband binationale Familien und Partnerschaften: In Leipzig befindet sich die einzige ostdeutsche Vertretung des Verbandes. Sie leisten seit vielen Jahren Beratung, Diversitätstraining & Workshops. Spannend ist auch ihr Projekt „Unsichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft“ mit dem Schwerpunkt antimuslimischer Rassismus.

Station 2:
Antidiskriminierungsbüro Sachsen (ADB Sachsen e.V.) Seit 2004 wächst der Verein und hat inzwischen Büros in Leipzig, Chemnitz und Dresden. Hier findet ihr Beratung, wenn ihr diskriminiert wurdet oder werdet. Das ADB gibt auch Schulungen und informiert darüber, „Was sind Eure Rechte?“, „Wie können wir Diskriminierung vermeiden?“

Station 3:
Sisters* – Das Projekt Sisters* der LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V. macht seit einem Jahr rassismuskritische Mädchenarbeit für Mädchen* und jungen Frauen* mit Migrations- und Fluchtgeschichte im ländliche Raum. Eine Vertreterin* der Initiativen Afropa e.V., curly cultures und BlackLivesMatters sprach für die Netzwerke von Schwarzen Menschen in Dresden. Es braucht Save Spaces zum Vernetzen, Austauschen und Empowern.

Das Kontaktcafe für Geflüchtete bei Wohnungssuche im AZ Conni unterstützt Geflüchtete und erlebt bei der Arbeit oft Diskriminierung bei der Wohnungssuche.

Station 4:
Dachverband Sächsischer Migrantenorganisation wurde 2017 gegründet und dem Verband gehören 47 Mitgliedsorganisationen an. Er versteht sich als Interessenvertretung aller Migrant*innen und Menschen mit Migrationshintergrund in Sachsen und kämpft für mehr Partizipation am gesellschaftlichen und politischen Leben für Menschen mit Migrationsgeschichte.

Was nehmen wir mit:

  • Teilhabe für Menschen mit Migrationsgeschichte ist wichtig, z.B. durch die Besetzung von Gremien oder Migrant*innenbeiräte in den Kommunen und der Öffnung der Verwaltung – hier sollte ein Teilhabegesetz für Sachsen ansetzen.
  • Oft wurde uns von fehlenden Beschwerdemechanismen berichtet, besonders wenn es zu Diskriminierungserfahrungen in der Schule kommt, hier braucht es eine Beschwerdestelle, wie wir sie im Koalitionsvertrag vereinbart haben und es sollten gesetzliche Lücken im Bereich Antidiskriminierung geschlossen werden. Überhaupt ist Bildung ein Bereich, wo wir Antirassismus lernen müssen.
  • Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft – zuhören, verstehen, lernen.