Eine wichtige Säule für ein lebendiges Europa

Gestern wurde im Ausschuss für Verfassung und Recht, Demokratie, Europa und Gleichstellung in einer Anhörung unser Antrag „Gesamtkonzept Europabildung im Freistaat Sachsen umsetzen“ diskutiert.

Als Sachverständige nahmen teil:

  • Tobias Bütow, Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks,
  • Dr. Regina Gellrich, Leiterin der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung,
  • Prof. Dr. Martin Reuber, Referent Europa- und Bildungspolitik der Konrad Adenauer Stiftung e.V.,
  • Emely-Marie Schäfer, Landesvorsitzende der Junge Europäische Föderalisten Sachsen e.V.,
  • Katharina Wolf, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Europa-Union Deutschland e.V.

Alle Sachverständigen begrüßten das Ansinnen des Antrags eines Gesamtkonzeptes Europabildung sehr und zeigten sich erfreut über die Initiative und die konkreten Inhalte des Antrags – und haben gleichzeitig während der Anhörung noch weitere spannende Impulse für das Gesamtkonzept gegeben. Dazu gehörten Ideen wie eine europäische Städtepartnerschaftskampagne, der Fokus auf die frühkindliche Bildung insbesondere im Bereich Nachbarsprache oder das Thema Lehrer*innenausbildung.

Die konkreten Ideen für das Gesamtkonzept Europabildung umfassen unter anderem:

  • eine stärkere Förderung von attraktiven, europäischen Bildungsangeboten für alle Generationen,
  • Angebote für mehr grenzüberschreitende Mobilität, um die EU wortwörtlich erfahrbar zu machen, z.B. mit unserem sächsischen Interrail-Angebot #saxorail,
  • die Sicherstellung von Weiterbildungen für Lehrkräfte, um mehr Europabildung an den Schulen zu ermöglichen,
  • konsequente Förderung von Mehrsprachigkeit,
  • die Einbindung der in der Konferenz zur Zukunft Europas erarbeiteten Vorschläge und Ideen

Meine Gedanken dazu und auch ein Zitat des Sachverständigen Tobias Bütow könnt ihr hier auch in der Pressemitteilung der Landtagsfraktion nachlesen.  Weiter unten findet ihr zudem den Mitschnitt der Anhörung.


PRESSEMITTEILUNG vom 07.09.2022

Der Ausschuss für Verfassung und Recht, Demokratie, Europa und Gleichstellung des Sächsischen Landtages hat sich heute in einer öffentlichen Anhörung mit dem Antrag „Gesamtkonzept Europabildung im Freistaat Sachsen umsetzen“ (Drs 7/10143) der Koalitionsfraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD auseinandergesetzt.

Dazu erklärt Lucie Hammecke, europapolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Europabildung ist eine wichtige Säule für ein lebendiges Europa, denn nur wer die Strukturen und Prozesse innerhalb der Europäischen Union versteht, kann sich auch als EU-Bürger*in in eben diese einmischen. Europabildung geht aber über Kenntnisse des politischen Systems der EU hinaus und ist gerade in Sachsen, einem Bundesland mit gleich zwei europäischen Nachbarn, von besonderer Relevanz. Sie kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern.“

„Gemeinsam mit unseren Koalitionspartnerinnen wollen wir BÜNDNISGRÜNE die Europabildung in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln, beispielsweise durch:

  • eine stärkere Förderung von attraktiven, europäischen Bildungsangeboten für alle Generationen
  • Angebote für mehr grenzüberschreitende Mobilität, um die EU wortwörtlich erfahrbar zu machen, z.B. mit unserem sächsischen Interrail-Angebot #saxorail
  • die Sicherstellung von Weiterbildungen für Lehrkräfte, um mehr Europabildung an den Schulen zu ermöglichen
  • konsequente Förderung von Mehrsprachigkeit
  • die Einbindung der in der Konferenz zur Zukunft Europas erarbeiteten Vorschläge und Ideen

„Sachsen hat ein breites Spektrum von Vereinen und freien Trägern, die europapolitische Bildungsarbeit über alle Altersgruppen hinweg leisten. Mit ihren niedrigschwelligen Angeboten fördern sie als Säule der sächsischen Europabildung die Erfahrbarkeit Europas hier vor Ort in Sachsen.“  

In der Anhörung sprach unter anderem Tobias Bütow, deutscher Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW). Er betonte:  

„Wir brauchen mehr internationalen Jugendaustausch in Sachsen, denn mehr Europa für junge Menschen bildet die Basis für die Friedens- und Zukunftsarbeit in der EU. Ostdeutschland hat ein enormes Potenzial, um die zivilgesellschaftliche Bindung in Europa mithilfe des Jugendaustausches zwischen den EU-Mitgliedsländern und besonders mit Frankreich zu intensivieren. Nach mehr als 30 Jahren Wiedervereinigung ist es höchste Zeit, die ostdeutsch-französischen Beziehungen auszubauen.“

Nach der Anhörung bilanziert Lucie Hammecke: „Die Anhörung hat deutlich gemacht, dass Sachsen vielversprechende Möglichkeiten hat, Austauschformate im europäischen Kontext auszubauen. Aktuell wird ein Gutachten zur Vorbereitung eines Gesamtkonzeptes Europabildung erarbeitet. Wir BÜNDNISGRÜNE erhoffen uns von diesem Gutachten Erkenntnisse, wie die Europabildung altersgerecht und generationenübergreifend im Freistaat verankert und das Zusammenwachsen Europas weiter gefördert werden kann.“


Hier findet ihr zudem den Mitschnitt der Anhörung im Ausschuss: